Ein Flatfield ist eine Aufnahme, die man in der Regel direkt vor oder nach den eigentlichen Aufnahmen macht. Hauptsache ist, dass sich die Kamera schon im späteren Fokus befindet und auch nicht mehr gedreht wird. Nun belichtet man eine helle diffuse Fläche (Hauswand, Wolke am Abendhimmel oder Decke der Sternwarte u.Ä.) so, dass die Pixel ca. 1/3 bis 1/2 gesättigt sind. Das sieht man am Histogramm der Kamera. Alle Pixel sind links der Mitte. Am Besten macht man mehrere Bilder die sich mitteln lassen. Hier haben wir nun die ungleiche Bildausleuchtung und die Staubspuren in der Optik enthalten, die sich so nun eindeutig rausfiltern lassen.

Achtung! 

Die Flats und Darks werden oft stiefmütterlich behandelt. Dabei sind sie ausschlaggebend für eine gelungene Aufnahme wie die Rohbilder selbst. Wenn man also plant eine Galaxie 10 x 10 Minuten zu belichten, kommt man nicht auf 100 Minuten sondern auf 100 Minuten Rohbilder + mindestens (4+) x 10 Minuten Darkframes + mindestens (4+) Flatfields. Mach zusammen ca. 150 Minuten. Und da ist die Bildbearbeitung noch nicht dabei.

Zur Not kann man natürlich auch auf die Flats verzichten und Darkframes von einer vergangenen Aufnahme verwenden. Aber wer es mal versucht hat sieht sofort den Unterschied, ob ein Dark und ein Flat zu einem Bild passen oder nicht. Hier wurden alte Dateien verwendet um dies zu verdeutlichen.

Bildbearbeitung:

Zuerst werden die Bilder in eine spezielle Bildbearbeitungssoftware geladen (AstroArt 3.0) und mit Hilfe eines Flatfields die ungleiche Ausleuchtung sowie die Schmutzpartikel ausgeglichen und dann bei jedem Bild ein Darkframe abgezogen. Dieser entfernt das thermische Rauschen rechts und die toten "Hotpixel", die immer als einzelne rote, grüne oder blaue Pixel auffallen. Ist dies erledigt, werden die 10 Bilder übereinandergelegt. Ein Stern oder eine Galaxie sind immer an der gleichen Stelle, jedoch verändert sich das Hintergrundrauschen ständig und kann so herausgemittelt werden. 

Nun noch ein paar Feinkorrekturen in Photoshop und fertig ist das Bild. Farbgebung ist natürlich Geschmacksache. Allerdings lassen sich mit einem nicht passenden Darkframe und Flatfield nicht alle Fehler beseitigen. Deswegen lieber jedesmal passend dazu aufnehmen.