Der erste Schritt bestand darin, einen geeigneten Platz im Garten zu finden. Schliesslich blieb nur der Platz hinter der Garage mit einer super Sicht nach Süden, Westen und Nordwesten. Für das Fundament haben wir eine Grösse von 270cm x 270cm x 60cm angenommen, um darauf ein Holzhäuschen zu bauen. Das Fundament sollte grosszügiger ausfallen, um der Hütte auch bei späteren Erdarbeiten im Garten (wegen Bau) einen sicheren Stand zu geben. 

Der Garten nach Osten. Hinter den Bäumen befindet sich auch eine Einfahrt, die immermal wieder für Baufahrzeuge o.Ä. nützlich ist.

Dann, mit Hilfe eines Radladers, haben wir den ersten Teil des Fundaments fertiggestellt. Eine Schaufel von ca. 0,5 m³ ist nicht viel, wie man hier sieht. Daher auch der Radlader und keine Mischmaschine, die vielleicht ein bischen günstiger, aber viel aufwändiger zum Erfolg geführt hätte.

4,5 m³ B15 Beton und  eine Stunde später ist das Grundfundament fertig. Hierauf kann nun die Säule und das Observatorium entstehen.

Dabei musste eine stabile Schalung her, die als Form für eine weitere Betonplatte mit der Säule diente. Hierbei haben wir ein 20 cm PVC Rohr als Säulenschale benutzt und mittels Stahlverbindungseisen an den Untergrund gebunden.

Fertig sah das dann so aus...

Die Balken dienten einerseits zur Stütze der Säule und andererseits als Arbeitsfläche zum Glätten des B25 Betons, der hier zum Einsatz kam.

Um die Säule nicht nur mit Verbindungseisen zu festigen, haben wir Löcher in das Rohr geflext, so dass der Beton unten austreten konnte, um sich mit der restlichen Platte zu verbinden. Die Knochensteine sollten ein zu schnelles Ausfliessen verhindern, was letztlich wunderbar funktionierte.

Wer schon einmal betoniert hat oder mit Estrich zu tun hatte weiss, dass ein sauberes Arbeiten zur Rechten Zeit später viel Arbeit und Ärger erspart. Die Oberfläche soll dann schliesslich waagrecht sein und die Basis der Hütte bilden. Deswegen bin ich auch sehr dankbar, dass mein Vater mich tatkräftig unterstützt, da er sich als Bauingenieur mit derartigen Dingen sehr gut auskennt.

Als am Ende alles fertig war, kam noch die selbstgebaute Montierungshalterung in die noch weiche Säule. Sie ist selbstgedreht und mittels dreier 1 m M10 Gewindestangen in der Säule verankert. Ein waagrechter Einsatz ist wichtig, da man mit den drei Muttern zwar später ein wenig Spielraum (für genaue Ausrichtungen) hat, aber eben nicht beliebig viel.

Zwei Tage später war alles fest und begehbar. Die Schalung konnte abgebaut werden und erste Tritttests an der Säule liessen die sehr hohe Festigkeit spürbar werden. 

Zweifler behaupten, der einzig richtige Weg zum fixieren der Säule müsste über ein getrenntes Fundament erfolgen. Dies ist zunächst einzusehen, um Schwingungen innerhalb der Sternwarte (durch Herumlaufen verursacht) nicht in die optischen Systeme zu übertragen. Dies ist richtig, aber bei einer derartigen Dimensionierung ist die Übertragung gleich null. Selbst bei Planetenfotografie mit 6m Brennweite und mehr, kann man auch durch Herumhüpfen keinerlei Einfluss auf die Aufnahme feststellen. Dafür lohnt sich bei diesen Massen ein Betonmischer und der spart richtig Zeit und Arbeit. 

Diese Überlegung führte schliesslich zu diesem Riesenfundament. Bis jetzt sehe ich keine Nachteile.